Basalzellkarzinom

Basiswissen

Das Basalzellkarzinom, auch Basaliom genannt, gehört zu den weißen Hautkrebsarten. Hautkrebs zählt mittlerweile zu den häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland, die Zahl der Neuerkrankungen nimmt drastisch zu. Basalzellkarzinome sind die häufigsten malignen Hauttumore, welche etwa 80 % aller Fälle von hellem Hautkrebs ausmachen. Metastasen als Folge eines Basalzellkarzinoms sind extrem selten und Mischformen vorbehalten. Daher wurde das Basalzellkarzinom oft als semi-maligne, also nur halb bzw. beschränkt bösartig, bezeichnet. Formal korrekt gilt der Tumor aber als bösartig, da er unbehandelt über Jahre das umliegende Gewebe zerstören und lebenswichtige Strukturen infiltrieren kann. Viele Basaliome können ambulant behandelt werden. Die operative Entfernung ist für die meisten Formen Therapie der Wahl. Diese kann oft ambulant in Lokalanästhesie erfolgen. Auch die für Basalzellkarzinome häufig notwendige Schnittrandkontrolle (Mikroskopisch kontrollierte Chirurgie = MKC) zur Gewährleistung der vollständigen Entfernung vor der Defektdeckung kann mit Hilfe der Schnellschnitt-Kryo-Technik ambulant angeboten werden und ermöglicht somit eine zeitsparende, gewebeschonende und histologisch gesichert Behandlung bei ästhetisch optimalen Ergebnissen. Werden Basalzellkarzinome frühzeitig erkannt, kann die betroffene Stelle operativ saniert werden oder auch mit topisch medikametöser Therapie ohne Operation geheilt werden. Hierzu stehen Imiquimod, 5-Fluorouracil oder die neu zugelassene Photodynamischen Therapie mit Methyl-5-amino-4-oxopentanoat (MAL-PDT) zur Verfügung.

Basalzellkarzinome treten in der Regel an chronisch lichtexponierten Arealen wie Gesicht, Hals oder Dekolleté auf. Mehr als 80% dieser Tumoren werden im Kopf-Hals-Bereich diagnostiziert. Risikofaktor Nummer eins für das Auftreten eines Basalzellkarzinoms ist die Sonneneinstrahlung. Kleine, nicht heilende Erosionen oder gelegentlich blutende, über Wochen und Monate bestehende Knötchen können erste Anzeichen eines Basalzellkarzinom sein. Die eigentliche Ausdehnung von betroffenem Gewebe unter der Haut kann erheblich größer als der klinisch sichtbare Teil sein - vergleichbar einem Eisberg. 

Basalzellkarzinome werden häufig lange nicht erkannt, weil sie oft langsam, als Hautfarben Knötchen oder Ekzem-ähnlich wachsen. Ein kleines Geschwür, das blutet, kann ein Zeichen für das Frühstadium eines Basalzellkarzinoms sein. Typisch ist oft der sogenannte perlschnurartige Randsaum von Perlmutt-artigem Glanz, der den Rand einiger Basalzellkarzinome bildet und von kleinen bis größeren Teleangiektasien (kleine Blutgefäße) begleitet – sie erscheinen daher oft rötlich. Am Körperstamm ist ihr Erscheinungsbild oft ähnlich einem Ekzem. Um eine rechtzeitige Behandlung einleiten zu können, wird angeraten, nicht-heilende, wachsende Hautveränderungen beim Hautarzt abklären zu lassen.

Die Diagnose wird der Regel klinisch gestellt, ein Auflichtmikroskop unterstützt die Sicherheit dieser Methode. Diagnostische Sicherheit wird durch eine Biopsie bzw. Histopathologie nach vollständiger Entfernung erzielt. Der histologische Befund enthält in der Regel zusätzliche Informationen wie den histologischen Typ, die Tiefenausdehnung in Form des maximalen vertikalen Tumordurchmessers in mm sowie Angaben über die Resektionsränder mit Angabe des minimalen Abstands des Tumors vom Resektionsrand.

 

Therapie

Für eine effektive Behandlung des Basallzellkarzinoms mit ästhetisch optimaler Sanierung des betroffenen Gebietes ist ein frühzeitiger Therapiebeginn günstig. Wird ein Basalzellkarzinom über Jahre nicht diagnostiziert oder verkannt, ist eine deutlich aufwändigere OP zur vollständigen Entfernung des betroffenen Gewebes notwendig. Vor allem im Kopf-Hals-Bereich ist aufgrund der notwendigen Operationstechnik und/oder des Eisberg-Phänomens oft eine deutlich größere Sanierung nötig, als der optische Befund vermuten lässt.

Unterschieden wird grundsätzlich zwischen operativer und konservativer Therapie. Obwohl die Wahl grundsätzlich abhängig ist von Größe und Ort des Tumors, wird die operative Therapie als Therapie der Wahl empfohlen, da durch eine mikroskopische Schnittrandkontrolle  die vollständige Entfernung histologisch gesichert werden kann. Dadurch kann die Wahrscheinlichkeit eines Rezidivs minimieren werden. Bei frühen Basalzellkarzinomen wird gelegentlich eine Kürettage oder Kryotherapie angewandt. 

Zunehmend an Bedeutung gewinnen auch die konservativen Verfahren bei frühen, oberflächlichen Basaliomen.

Zum einen die Photodynamische Therapie (PDT) mit Hilfe einer speziellen Creme mit dem Wirkstoff Methyl-5-amino-4-oxopentanoat (MAL-PDT genannt). Dabei werden die Tumorzellen Licht-sensibilisiert und dann durch intensive Lichtbestrahlung zerstört. Notwendig sind 2 Anwendungen im Abstand von einer Woche. 

Imiquimod 5% kommt nur bei oberflächlichen oder multiplen Basalzellkarzinomen zum Einsatz und wird 5-mal pro Woche über einen Zeitraum von 6 Wochen aufgetragen. Dabei wird eine Entzündungsreaktion provoziert, absterbende Tumorzellen können durch gesundes Gewebe ersetzt werden. 

In Amerika wird oft 5-Fluorouracil eingesetzt. Dies wird täglich für 4 bis 5 Wochen angewandt und zu einer Entzündungsreaktion führt.

Aufgrund der zunehmenden Kenntnis über das klinische Erscheinungsbild wird das Basalzellkarzinom immer häufiger früh erkannt. Die vielfältigen, hervorragenden Therapieoptionen ermöglichen häufig eine ambulante, vollständig heilende Behandlung.

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